Die Haupttätigkeit von IOM Bern stellt die Rückkehr- und Reintegrationshilfe dar. Besonders in den 1990er Jahren war die Rückkehrhilfe nach den Kriegen im ehemaligen Jugoslawien von einem länderspezifischen Ansatz geprägt. IOM setzte die Programme jeweils um. Heute liegt der Fokus mehr auf der individuellen Rückkehrhilfe.

Seit 2002 führt IOM Schweiz das Programm der freiwilligen Rückkehr und Reintegration (Assisted Voluntary Return and Reintegration AVRR) durch. AVRR ist das Hauptaufgabenfeld von IOM Schweiz und umfasst heute fünf Projekte:

Neben der individuellen Rückkehrhilfe führt das SEM zusammen mit der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und IOM für bestimmte Länder weiterreichende Rückkehr- und Reintegrationsprogramme durch. Mit Hilfe solcher Programme kann auf die spezifischen Bedürfnisse der Rückkehrenden sowie auf jene des entsprechenden Herkunftslandes eingegangen werden. Die Rückkehrhilfe umfasst dabei die Unterstützung bei der Reise und der Ankunft im Heimatland. Mit der Reintegrationshilfe wird den Rückkehrenden unter anderem finanzielle und medizinische Hilfe bereitgestellt und sie werden bei der Wohnungssuche unterstützt. Die Länderprogramme werden jeweils für eine befristet Dauer bewilligt und sind angepasst auf die lokalen Verhältnisse und Bedürfnisse. Im Länderprogramm für Nigeria (2005-2016) wurde beispielsweise erstmals eine Ausbildung zur Handhabung eines Kleinstunternehmens (business training) eingeführt.

Die Bekämpfung von Menschenhandel ist eine weitere Haupttätigkeit von IOM, welche seit 1994 ausgeführt wird. Die Hauptziele von IOM sind die Verhinderung von Menschenhandel, sowie der Schutz der Opfer durch die Gewährleistung einer sicheren und nachhaltigen Reintegrationshilfe für die Betroffenen in ihrem Herkunftsland. Um diese Ziele zu erfüllen, hat IOM Schweiz das Projekt «Rückkehr- und Reintegrationshilfe für Betroffene von Menschenhandeln» lanciert. Daneben betreibt IOM Schweiz Projekte, um den Menschenhandel in der Schweizer Gesellschaft sichtbarer zu machen. Dazu organisiert IOM Schweiz rund um den Europäischen Tag gegen Menschenhandel am 18. Oktober, abwechslungsweise Aktionswochen oder einen Aktionstag pro Jahr. Diese Tätigkeiten werden in Zusammenarbeit mit fedpol durchgeführt.

Das Schweizer Resettlement Programm wurde 2013 als Reaktion auf den Syrienkrieg lanciert. Mit Hilfe dieses Programms nimmt die Schweiz besonders schutzwürdige Flüchtlinge auf und fördert deren Integration. Für dieses Programm des UNHCR beauftragt das SEM IOM mit der Organisation der Reise, der Beschaffung der relevanten Reisedokumente, der Organisation einer medizinischen Untersuchung vor Abreise sowie der Durchführung eines dreitägigen Integrationskurses, bei welchem sich die Flüchtlinge vor ihrer Einreise mit der Schweiz vertraut machen können. IOM Schweiz koordiniert diese Aufgabe in enger Zusammenarbeit mit den IOM Büros in den Ausreiseländern.

 

IOM Schweiz hat im Sommer 2021 die Aktivitäten im Bereich Familiennachzug und der humanitären Visa vom IOM Hauptsitz in Genf übernommen.
Die Begünstigten eines Familiennachzugs werden in jeder Phase des Prozesses auf dem Weg vom Herkunftsland in die Schweiz unterstützt. Zusätzlich stellt IOM Schweiz sicher, dass diese in einer sicheren, regulären und informierten Weise in die Schweiz reisen können. Medizinische Bedürfnisse und andere Vulnerabilitäten werden in der Organisation der Reise berücksichtigt. 
Dieselbe Unterstützungsleistungen bietet IOM Schweiz Personen an, denen ein humanitäres Visum gewährt wurde.

IOM Schweiz beteiligt sich am Dialog über Migration und engagiert sich im Bereich Wissensvermittlung zu relevanten migrationspolitischen Fragen. Dies beinhaltet die Unterstützung des Austausches zwischen anderen IOM-Büros und Schweizer Partner:innen und fördert so die Zusammenarbeit von IOM und der Schweiz.

Die Grundlage der IOM Strategie (IOM Global Strategic Plan 2024-2028) bildet die Vision, das Potenzial von Migration zu erkennen und gleichzeitig diejenigen zu unterstützen, die am stärksten benachteiligt sind. Damit soll vermittelt werden, dass Migration das Leben von Individuen aber auch ganzen Gesellschaften verbessern kann. Der Plan steht im Einklang mit den Zielen für eine nachhaltige Entwicklung (SDGs) sowie dem Globalen Pakt für Migration.