Das Projekt "Resettlement"

Der Konflikt in Syrien hat hunderttausende von Menschen dazu gezwungen, ihr Land zu verlassen. 3,6 Millionen syrische Flüchtlinge befinden sich in der Türkei und über eine Million im Libanon. Eine große Anzahl von Flüchtlingen in der Türkei kommt auch aus Afghanistan, dem Irak, dem Iran und anderen Ländern. In Ägypten sind 256'000 Flüchtlinge registriert. Sie kommen mehrheitlich aus Syrien, Jemen, Sudan, Eritrea, Somalia und Äthiopien. (Informationen auf der UNHCR-Website).

Die Aufnahme einer bestimmten Anzahl von besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen in der Schweiz ermöglicht nicht nur die Gewährleistung eines umfassenden Schutzes für diese Menschen, sondern auch die Beteiligung an den humanitären Bemühungen der internationalen Gemeinschaft durch die Übernahme dieser Verantwortung. Seit 2013 beteiligt sich die Schweiz an diesen Bemühungen und hat Flüchtlinge aus dem Libanon, Syrien, Jordanien, der Türkei und Ägypten aufgenommen.

Der Bundesrat hatte im September 2013 beschlossen, im Rahmen eines dreijährigen Pilotprojekts insgesamt 500 besonders schutzbedürftige Flüchtlinge aufzunehmen. Ende 2015 konnte das Pilotprojekt erfolgreich abgeschlossen werden. Insgesamt sind 503 Personen in die Schweiz eingereist.

In den folgenden Jahren 2015, 2016, 2019 und 2021 beschloss der Bundesrat regelmäßig, das Engagement der Schweiz zu verlängern, und bis Ende 2021 sind mehr als 4.500 Menschen über dieses Programm in die Schweiz eingereist.

Im Mai 2021 hat der Bundesrat das Resettlement-Programm für 2022 – 2023 für 1600 Flüchtlinge genehmigt. 300 zusätzliche Personen maximal, die aufgrund der Pandemie nicht einreisen konnten, können nachträglich in diesem Zeitraum aufgenommen werden.

Das Schweizer Resettlement Programm wird seit 2013 von UNHCR und IOM im Auftrag des SEM umgesetzt.

Auswahlkriterien

  • Die Anerkennung der Flüchtlingseigenschaft durch das UNHCR;
  • ein besonderer Schutzbedarf, dem im Erstaufnahmeland nicht entsprochen werden kann;
  • die Bereitschaft zur Integration in der Schweiz;
  • das Fehlen von Ausschlussgründen.
Ablauf
Ablauf von
Das Angebot

Das SEM finanziert folgende IOM Projekte, welche unter der Aufsicht von IOM Schweiz umgesetzt werden:

“Resettlement Program with the Government of Switzerland”

1. Organisation der Interviews des SEM:

  • Logistische Unterstützung für die Organisation der Auswahlinterviews des SEM vor Ort inkl. Beförderung der Flüchtlinge zum Interview, Raummiete, etc.

2. Reisevorbereitung:

  • Medizinische Abklärung aller Flüchtlinge durch Ärztinnen und Ärzte von IOM.
  • Beschaffung der nötigen Papiere wie z.B. Ausreisevisum oder Reisedokument, Beförderung der Flüchtlinge zu den Arztterminen, zu der Botschaft, etc.

3. Reiseorganisation:

  • Flugbuchung
  • Organisation der Resise bis zum Abflughafen
  • Ausreise- und Transitunterstützung
  • Wenn es nötig ist: Organisation von medizinischen oder sozialen Begleitpersonen.

"Swiss Pre-departure Orientation Program"

  • Organisation eines 3-tägigen „Pre-departure Orientation“ Kurses:
  • Alle Flüchtlinge über 14 Jahre nehmen teil. Der Kurs wird kurz vor der Ausreise in die Schweiz von den IOM-Büros in den Abreiseländern organisiert.
  • Eine Kinderbetreuung ist für die kleineren Kinder organisiert.
  • Viele verschiedene Themen wie Arbeitsmarkt, Gesundheits - und Schulsystem, Allgemeinwissen über das Land, Kultur und Religion, Traditionen, Informationen zum Zielkanton etc. werden diskutiert und interaktiv mit den Flüchtlingen zusammen thematisiert.
  • Das Hauptziel des Kurses ist, die Flüchtlinge auf die grossen Veränderungen vorzubereiten und unrealistische Vorstellungen des zukünftigen Lebens zu vermeiden.
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