Was?

Im Rahmen des neuen Lehrplans erwartet die Gesellschaft von Schülerinnen und Schülern in der Schweiz, dass sie die Kompetenzen haben die Globalisierung zu analysieren, die Entwicklung, Bedeutung und Bedrohung der Menschenrechte zu erklären, die Position der Schweiz gegenüber der Welt zu evaluieren und Menschen in verschiedenen Lebensumständen wahr- und daran Anteil zu nehmen. Die Lernenden werden aufgefordert, aktuelle Situationen und Phänomene zu analysieren und zu beurteilen, um sich in der Welt auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen vorzubereiten. Das Endziel ist es, ihnen zu ermöglichen, aufgeklärte Entscheidungen zu treffen, zur Gestaltung ihrer Umwelt beizutragen und Verantwortung für ihr Handeln und die Gesellschaft, in der sie leben, zu übernehmen.

Angesichts dieser Anforderungen an die Schülerinnen und Schüler, welche gleichzeitig unabdingbare Voraussetzungen für verantwortungsbewusste Bürgerinnen und Bürger sind, bietet IOM Schweiz für jede öffentliche Schule in der Schweiz 2 Stunden Unterricht an, die von unseren Migrationsspezialisten kostenlos angeboten werden. Diese Beiträge umfassen folgende Themen:

  • Zahlen / Statistiken über Migration weltweit
  • Ursachen / Motivationen von Migration
  • Migrationsströme / -routen weltweit, Herkunfts-, Transit- und Zielländer
  • Migration, Flüchtlinge, Asyl
  • Chancen der Migration (historisch und heute)
  • Gefahren der Migration (Tod, Menschenhandel usw.), unbegleitete Minderjährige, Vulnerabilität
  • Diskussion über konkrete Fragen, zum Beispiel über die "menschliche Seite" der Migration (persönliche Geschichten von Migranten, Motivationen, Probleme etc.) und sichtbar machen von Migrantinnen und Migranten, die aufgrund ihrer persönlichen Situation entweder freiwillig oder unfreiwillig in die Schweiz kamen (und möglicherweise zurückkehren)
  • Schaffung von Verbindungen zwischen gängigem Wissen über Asyl und Migration (aus Zeitungen, Fernsehen, von den Eltern usw.), theoretischem Wissen aus der Schule (z.B. über Armut, Klimawandel, Migrationsgesetze) und praktischen Erfahrungen (z. B. Asylsuchende im Park, der neue Schüler eritreischer Herkunft in der Klasse, das Asylzentrum in der Nachbarschaft usw.)
  • Raum für Diskussionen eröffnen über aktuelle Migrationstrends, Politik, Gefahren, Ängste, aber auch über den Reichtum und die Lebendigkeit, die Migranten und Migration bringen, die Schönheit der Vielfalt etc.

Schülerinnen und Schüler sollten Antworten auf ihre konkreten Fragen erhalten und sich mit dem Phänomen der Migration in ihrem Alltag vertrauter fühlen. Gleichzeitig sollten sie auf einer holistischeren Ebene verstehen, dass internationale Migration eine multidimensionale Realität ist, die für die Entwicklung der Herkunfts-, Transit- und Zielländer von großer Bedeutung ist und daher auf verantwortungsvolle Weise ermöglicht werden sollte (Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung, Ziel Nr. 10).

Weshalb?

Migration ist zum dominanten Thema unserer Zeit geworden. In absoluten Zahlen waren zu keiner Zeit mehr Menschen unterwegs als heute: weltweit jede siebte Person. Aus der Sicht der IOM ist Migration eine Realität die unvermeidbar ist, sie ist nötig, ja sogar wünschenswert wenn sie reguliert ist. Nicht nur ist sie heute ein Treiber für wirtschaftliche Entwicklung, auch historisch gesehen war Migration immer grossmehrheitlich positiv. Trotzdem haben in vielen Teilen der Welt und speziell in Europa die jüngsten Migrationstendenzen zu verbreiteter Xenophobie geführt. Um Stimmen zu gewinnen, pflegen und missbrauchen Verantwortungslose Politiker diese gefährlichen Denkweisen. IOM ist überzeugt, dass der beste Weg, Vorurteile und Intoleranz zu verhindern Bildung und Information zur Realität der Migration ist. Es ist entscheidend, dass sich auch ihre positiven Seiten Gehör verschaffen. Denn Migration ist die älteste und effektivste Strategie gegen Armut der Menschheit, deren Antwort auf ökologische Herausforderungen und für viele ein Weg zu neuen Perspektiven und Zukunftschancen.
 

Kontakt

Sind Sie interessiert eine/n Migrationsexperten in Ihre Klasse kommen zu lassen?

Kontaktieren Sie die IOM Schweiz
Tel.: 031 350 82 11
bern@iom.int

Lehrmaterial